CinEuro Film Lab „Migration“ : 2. Schritt in Freiburg

Publié par Célia Janus le Mittwoch 24 Januar 2024

Nach einem Auftakt in Mannheim am 21. und 22. November freuten sich 13 Drehbuchautoren, sich am Mittwoch in Freiburg zum Thema „Migration“ wiederzutreffen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen trotzten sie der Kälte und besuchten das Gretherviertel, eine Besonderheit in Freiburg. Diese ehemalige Fabrik der Stadt, die nach dem Krieg stillgelegt wurde, entging dem Abriss dank einer Bürgerinitiative zur Besetzung von Häusern in den 1980er Jahren. Eine Vertreterin der Bewegung, die es ermöglichte, dort Sozialwohnungen einzurichten und ein Vereinsleben aufrechtzuerhalten, blickte auf die wechselvolle Geschichte des Ortes zurück.

Zwei Kinderkrippen, ein Café, der Radiosender Dreyeckland, mehrere Werkstätten, das Frauen- und Lesbenzentrum, das Archiv der sozialen Bewegungen und verschiedene andere Initiativen stehen rund um den Hof in einer entspannten Atmosphäre nebeneinander.

Die Teilnehmer des Workshops konnten übrigens einen der Zeitzeugen der Gründung von Radio Dreyeckland treffen, das 1977 aus einer trinationalen Frankreich-Deutschland-Schweiz-Anti-Atomkraft-Bewegung entstand, als Privatradios in Deutschland noch nicht legal waren. Die Teilnehmer ließen sich von verschiedenen Anekdoten aus der Zeit des Piratensenders inspirieren.

Anschließend wurde die Führung unter der Leitung des Freiburger Kunsthistorikers Peter Kalchthaler fortgesetzt. In der Innenstadt von Freiburg ging er auf verschiedene Aspekte der Stadtgeschichte ein, insbesondere auf den Bau, die Urbanisierung, die Befestigungsanlagen, den Platz der Universität, die Geschichte der jüdischen Gemeinden, der Roma und Sinti, die französische Militärbesetzung, mit vielen Details und Anekdoten an verschiedenen Stellen der Stadt. Der Besuch endete in der Kathedrale von Freiburg, einem Juwel des Mittelalters.

Dieser inspirierende Besuch zeigte an vielen Stellen die starken Verbindungen der Stadt zu ihren direkten Grenznachbarn Frankreich und der Schweiz, aber auch den Einfluss anderer europäischer Länder wie Österreich, Italien und England.

Das Autorenteam konnte eine ganze Reihe von Hinweisen und Informationen mit nach Hause nehmen. Die praktische Umsetzung begann bereits am nächsten Tag in den Black Forest Studios mit einer Schreibwerkstatt, die von Jan Galli, Autor u. a. der Serie Bad Banks, begleitet wurde.

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